Medienmitteilung des überparteilichen Komitees Ja zum Velotunnel
Die rund 6 km lange Gleisanlage vom Hauptbahnhof Zürich bis an die Stadtgrenze stellt für den Verkehr, der auf Strassen angewiesen ist, ein grosses Hindernis dar. Insbesondere für die Velofahrenden gibt es nur wenige Möglichkeiten, die Gleisanlagen zu queren. Diese Verbindungen sind aber für die grosse Menge an Velos ungenügend ausgebaut. Gleichzeitig ist die Abstellsituation für Velos rund um den Hauptbahnhof nicht ideal. Ein breit abgestütztes Komitee unterstützt deshalb das Vorhaben der Stadt Zürich, mit einem Velotunnel die Querung der Bahngleise zu verbessern und mehr Abstellmöglichkeiten für Velos zu schaffen.
Unter dem Hauptbahnhof Zürich befindet sich seit vielen Jahren ein unterirdischer Leerraum, der vor längerer Zeit als Vorinvestition für einen Stadttunnel für Autos erstellt worden ist. Bund und Kanton Zürich sind nun der Meinung, dass diese Infrastruktur für den Autoverkehr während längerer Zeit nicht gebraucht wird. Das Velofahren wird in der Stadt Zürich immer wichtiger und immer mehr Personen nutzen ihr Velo, um ihre Alltagswege zurückzulegen. Gerade am Hauptbahnhof befindet sich ein Nadelöhr des Veloverkehrs und die Veloabstellanlagen rund um den Bahnhof sind für die grosse Nachfrage seit längerer Zeit ungenügend. Es ist deshalb naheliegend, diese bereits bestehende Betonhülle zur Behebung der grossen Defizite im Veloverkehr zu nutzen.
Der Regierungsrat und der Stadtrat haben eine Vereinbarung abgeschlossen. Der Kanton Zürich überlässt damit der Stadt Zürich diesen Tunnel unentgeltlich bis mindestens 31. Dezember 2041.
Mit der Abstimmung vom 13. Juni 2021 werden die nötigen Finanzen für einen entsprechenden Umbau gesprochen. Für 28 Millionen Franken wird die Veloverbindung zwischen den Kreisen 4 und 5, also konkret der Kasernenstrasse und dem Sihlquai, geschaffen. In diesem Betrag inbegriffen sind 9 Millionen Franken für den möglichen Rückbau des Velotunnels nach 2041 bzw. wenn sich die Planungen für einen Autotunnel konkretisieren sollten. Hinzu kommt ein weiterer Betrag aus dem vom Volk schon genehmigten Rahmenkredit Velo um eine neue Velostation mit rund 1100 Plätzen in diesem Tunnel zu schaffen, den Zugang in die unterirdische Passage Sihlquai zu ermöglichen und eine weitere Rampe als Zufahrt in die Konradstrasse zu bauen. Diese Veloabstellanlage lässt sich bei Bedarf auch noch weiter ausbauen. Dem Gemeinderat ist die Velosicherheit ein grosses Anliegen. Deshalb hat er den Kredit um 250’000 Franken für zusätzliche Sicherheitsmassnahmen erhöht.
Für die unterzeichnenden Verbände und Parteien ist der Velotunnel nicht nur ein Bauwerk, das verkehrlich verbindet. Sie erachten dieses Projekt als so wichtig, dass sie ihre Kräfte zu einer gemeinsamen Anstrengung vereinen. All diese Organisationen empfehlen am 13. Juni 2021 sowohl ihren Mitgliedern als auch den Stimmberechtigen der Stadt Zürich ein Ja zum Velotunnel unter dem Hauptbahnhof.
Für Rückfragen:
- Simone Brander, Gemeinderätin SP: 076 416 94 94
- Dominique Zygmont, Gemeinderat FDP: 079 641 75 87
- Res Marti, Gemeinderat Grüne: 078 834 75 13
- Sven Sobernheim, Gemeinderat GLP: 079 575 84 17
- Olivia Romanelli, Gemeinderätin AL: 076 575 03 21
- Ernst Danner, Gemeinderat EVP,:079 782 13 62
- Pro Velo Kanton Zürich, Yvonne Ehrensberger, Geschäftsführerin: 079 328 27 44
- VCS Zürich, Markus Knauss, Co-Geschäftsführer VCS Zürich: 079 642 27 29
- Guido Morger, Präsident TCS Gruppe Zürich Stadt: 079 209 99 44
- Silas Hobi, Geschäftsleiter umverkehR: 079 899 09 18
Guten Abend Herr Res Marti und Guten Abend an die Befürworter des Velo-Tunnels.
Ich finde es gruselig, mit dem Velo durch Tunnel zu fahren. Es stinkt (weil früher oder später Menschen darin urinieren), ich habe Angst vor Spinnen die sich einnisten, und ich umfahre jeden Tunnel, weil es dem Sinn vom Velofahren, sich an der frischen Luft zu bewegen entgegen kommt. Legen Sie den Autoverkehr unter die Strasse, aber nicht den Veloweg. Es gibt so viele gute Beispiele auf der ganzen Welt, anbei der Link zu Kopenhagen: https://radzeit.de/neue-wege-in-kopenhagen/.
Ich selber bin Velofahrerin, Vespafahrerin, Autofahrerin, Fussgängerin und manchmal auch ÖV-Fahrerin, je nach Stecke, Strasse und Wetter.
Ich bitte Sie, mir zu erklären, warum Sie Velos durch den Tunnel schicken wollen – es ist so gruselig!! Danke für Ihre Antwort.
Guten Abend Frau Reuther,
Ein grundsätzlich sehr guter Einwand. Auch ich bin klar der Meinung, dass der Veloverkehr in Grundsatz an die Erdoberfläche gehört. Wenn es dort nicht schon ein Tunnel hätte, wäre sicher niemend auf die Idee gekommen, einen solchen für das Velo zu bauen.
Warum also trotzdem?
Die Eisenbahn ist eine Barriere die irgendwie überwunden werden muss. Oben drüber wäre natürlich eine Möglichkeit, aber weil Eisenbahnen und die ganzen dazugehörigen Anlagen deutlich höher sind als durchschnittliche Velofahrende, wäre der zu überwindende Höhenunterschied bei einer Überführung deutlich höher. Aussenrum ist beim HB als Sackbahnhof auch eine theoretische Alternative, aber die ist wohl auf absehbare Zeit noch nicht so attraktiv und insbesondere sicher zu gestalten um eine wirkliche Alternative zu sein. Zu viel motorisierter Verkehr und zu viele Tramlinien, für einen wirklichen Befreiungsschlag.
Es gibt auch Gründe warum wir sicher sind, dass sich der Grusel im Rahmen halten wird. Der Tunnel wird sehr gut beleuchtet, zum Beispiel deutlich besser als die Langstrassenunterführung und hoffentlich ziemlich intensiv genutzt. Im Tunnel hat es ausserdem auch noch die Veloabstellanlage, welche für zusätzlichen Verkehr sorgt. Auch vom Durchmesser her ist das kein kleines bedrückendes Loch, sondern mit mehr als 5 Meter Breite und mehr als 3.5 Meter Höhe auch angenehm gross. Von der Atmossphäre her sollte das etwa ähnlich sein, wie in der Veloabstellanlage unter der Europaallee. Das ist nicht eine Atmossphäre für Wildpinkler und die Spinnen werden regelmässig rausgekärchert.
Ich hoffe wir konnten Sie überzeugen und stehen gerne für weitere Fragen zur Verfügung.